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Transformative Onkologie –
Ein Perspektivenwechsel

Wenn man den Fortschritt im Bereich der Onkologie in den vergangenen 50 Jahren betrachtet, stechen zwar einige Subspezialitäten heraus, welche es geschafft haben, wesentliche Verbesserungen in Form von gezielten Therapien zu erreichen, jedoch ist es in keiner Weise gelungen, die Inzidenz, das heisst die relative Häufigkeit der Erkrankungsrate, zu beeinflussen. Laut diversen Studien führten bislang weder laborchemische noch bildgebende Vorsorgeuntersuchungen dazu, dass das Risiko an Krebs zu sterben wesentlich gesunken ist.
Nach wie vor erkrankt fast jeder zweite einmal, oder auch mehrere Male in seinem Leben, an Krebs.

Woran liegt es, dass die Medizin noch nicht weiter ist?
Ist das Krankheitsgeschehen möglicherweise in seiner Tiefe noch nicht durchdrungen? Beziehungsweise, welche Konsequenzen hätte es denn, wenn wir mehr wüssten?
Würde sich in unseren Leben wesentlich etwas ändern?
Wären wir wirklich bereit dazu?

Mittlerweile gibt es zahlreiche Hinweise und auch Forschungsresultate, meist aus dem Bereich der Psychoneuroimmunologie (bzw. der Psychoneuroimmunoendokrinologie), welche darauf hinweisen, dass eine chronische Belastungssituation, die einen Menschen in einen Zustand der Erstarrung bringt, die sogenannte «Freeze»-Response, einem Krankheitsgeschehen zugrunde liegen. Nicht nur im Bereich der Krebserkrankungen, sondern auch bei anderen chronischen Erkrankungen, zum Beispiel aus dem autoimmunen Formenkreis, scheinen ähnliche traumatische Erfahrungen aus der Kindheit vorzuliegen. Dabei sprechen wir bei traumatischen Erfahrungen nicht nur von Extremsituationen wie physischem Missbrauch. Emotional nicht verfügbare Eltern, Eltern, die die Realität des Kindes leugnen oder seine Grenzen nicht respektieren und einen nicht sehen oder hören, tragen dazu bei, die Muster zu schaffen, welche uns dazu bringen, uns in ungesunde Situationen hineinzubewegen und dann auch darin zu bleiben. Komme, was wolle.
Wenn man eine andere, weitere Perspektive einnimmt, sind wir als Seelen in begrenzenden Situationen und Umständen gelandet, um uns in unsere eigene Kraft hinein zu befreien und ein gesundes Selbstgefühl zu entwickeln. Das wiederum liegt allein in unserer Verantwortung.

Krankheit als Weckruf

Manchmal kommt ein so grosses Ausrufezeichen wie eine ernste Erkrankung, welche uns daran erinnern soll, wer wir sind, wenn alle Geschichten, die wir nicht sind von uns abfallen. Vorher gingen wir davon aus, dass wir eben «so» sind. Ein sicheres Gefühl dafür, wer wir wirklich sind, haben wir aber meist nicht auf unseren Weg mitgekriegt. Wie auch, wenn unsere Eltern selbst nicht wussten, wie das geht? Es geht hier folglich nicht um Schuld, sondern darum, Wege zu finden, Frieden mit den Voraussetzungen für das eigene Leben zu finden und uns von alten Mustern und dem damit verbundenen emotionalen Schmerz zu befreien.
Oft konnten wir gar nicht so sein, wie wir in unserem Kern sind, weil es für das Umfeld unpassend war. So haben wir uns angepasst, oder rebelliert, resigniert, ignoriert, verleugnet, nichts gefühlt, zuviel Verantwortung übernommen, und vieles mehr, um zu überleben, durchzukommen und so schnell wie möglich erwachsen zu werden. Aber all dies hat geschmerzt. Ein Schmerz, der einem einholen kann und in vollem Ausmass zu Krankheit führen kann. Auch zu einer Krebserkrankung.

Vom WESHALB zum WOZU

In meiner über 18-jährigen Erfahrung als Onkologin, bin ich unzähligen Geschichten auf den Grund gegangen, habe Menschen befragt, was sie denken, WESHALB sie erkrankt sind, und habe die verbindenden Glieder beobachtet. Ich habe sie begleitet in die Frage hineinzuwachsen, WOZU die Erkrankung gekommen ist? Selbstverständlich kann man in keiner Weise davon ausgehen, dass jemand Schuld an einer Erkrankung hatte. Nein. Aber zu diesem Zeitpunkt konnte man einfach nicht anders handeln. Und die Muster und Lebenssituationen, welche das Ungleichgewicht im Körper haben geschehen lassen, welche einem zu einem Leben im inneren Konflikt gebracht haben, gilt es anzuschauen und zu verändern. Hierfür liegt die Verantwortung bei jedem einzelnen. Denn wenn einem bewusst ist, was zum Ungleichgewicht geführt hat, kann man auch die Wiederherstellung des Gleichgewichts beeinflussen. Indem man die tiefen Prägungen auf psycho – neuro – immuno – endokrinologischer Ebene verändert und heilt, um schlussendlich das System wieder in eine Homöostase zu führen, beziehungsweise ein Gefühl für das Selbst zu entwickeln, dass vorher noch nicht da war. So ist es möglich, Ganzheit zu erfahren.

Eine Frage, die Du Dir heute dazu stellen kannst, ist:

BIN ICH IN ALL MEINEN LEBENSBEREICHEN ABSOLUT EHRLICH MIT MIR?

Von Herzen, Deine Nandarani

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